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Rinella Movie Park: Der verlassene Freizeitpark im Osten Maltas

Der Rinella Movie Park ist ein Traum für Fans von Lost Places in Malta. Majestätisch im Osten der Insel gelegen, befindet sich der verlassene Freizeitpark seit über 20 Jahren in einem Dornröschenschlaf und wartet auf seine Erkundung.

Man mag es kaum glauben, aber der Zwergstaat Malta diente in den letzten Jahrzehnten als Kulisse für so manchen Hollywoodfilm. Von Game of Thrones über Troja bis hin zu Assassins Creed gab es schon einige große Dreharbeiten auf der kleinen Insel – eine Übersicht gibt es beispielsweise hier.

Sich seiner einzigartigen Schönheit bewusst, dauerte es auch nicht lange, bis Malta in der Nachkriegszeit einen Freizeitpark errichtet hat, der die Filmkunst in allen Facetten zelebrieren sollte – der Rinella Movie Park wurde geboren.

Im Laufe der Zeit hat er sich zu den beliebtesten Attraktionen der Insel gemausert. Von Themenrestaurants über begehbare Filmsets bis hin zu einem Puppentheater bot er alles, was die Herzen von Filmfans höher schlagen ließ – bis er um die Jahrtausendwende herum pleite ging.

Mittlerweile holt sich die Natur den Park zurück. Die Besucherscharen sind längst verschwunden. Nur ab und an sieht man neugierige Fotografierende und abenteuerlustige Kids über die bröckeligen Wege stromern. Sie alle wollen zwischen zerfallenen Kulissen und wild wuchernden Hecken den nostalgischen Geist vergangener Vergnügen aufsaugen, der noch immer über das Gelände wabert.



Kompakt, aber viel zu entdecken

Die Lage dieses abenteuerlichen Lost Places ist einmalig. Fernab vom Trubel der Städte befindet sich das Areal leicht erhöht auf dem ehemaligen Fort St. Rocco, direkt an der Küste. Von den Aussichtspunkten am Rande des Parks hat man eine grandiose Sicht auf Valletta und Sliema bis nach St. Julian’s mit seinem einsamen Kasino am Ende der Landzunge. Hier kann man gut erkennen, wie eifrig überall auf der Insel gebaut wird. Fast überall dominieren Kräne das Bild.

Das Bewegen im verlassenen Park gestaltet sich nicht als sehr schwierig. Das Gelände ist recht übersichtlich und herumliegender Müll hält sich in Grenzen. Trotz der kompakten Größe gibt es draußen und in den Gebäuden viel zu erspähen. Die Westernstadt mitsamt Saloon kann man noch deutlich erahnen, vom Karussell am Ende der ehemaligen Flaniermeile ist noch das Stahlgerippe übrig. Die Schaukel nebenan quietscht derweil einsam im Wind, während Filmkulissen verloren ihr Dasein in der gleißenden Nachmittagssonne fristen.




Viele Malteser trauern in den sozialen Netzwerken diesem Ort hinterher, in dem sie so viele unbeschwerte Stunden verbracht haben. Abgesehen davon findet man merkwürdigerweise kaum Informationen oder ältere Aufnahmen vom Rinella Movie Park. Warum er pleite ging, weiß niemand so genau. Gerüchteweise konnte die Vielzahl der Mitarbeiter auf lange Sicht hin nicht angemessen bezahlt werden.

Was bleibt, ist die Erinnerung: All die Filmkulissen, die ehemaligen Theaterräume, die unterirdischen Gänge und vor sich hin rostenden Spielgeräte erzeugen einen melancholischen und irgendwie behaglichen Spirit, den man in Lost Places eher selten findet.

Trotz aller Romantik sollte man ein gewisses Maß an Vorsicht mitbringen. Obwohl es entlang des Zaunes genug Gelegenheiten zum Hineinschlüpfen gibt, ist der Freizeitpark nach wie vor marode und einsturzgefährdet. Zudem schadet eine Taschenlampe nicht, möchte man sich etwas tiefer in die Dungeons eindringen. Wer jedoch schon immer geträumt hat, alleine in einem Freizeitpark herumzustromern, für den ist der Rinella Movie Park genau das richtige Ausflugsziel.




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